Trebsen: Im Schlossinnenhof
vom Schloss Trebsen befindet sich an der linken Seite der Einfassung des
Bergfriedes in einer Einbuchtung ein Marmorrelief, das lange Zeit unbestimmt
war. Man fragte sich, auf welche Art und Weise es ins Schloss gelangt war.
Wie erst jetzt durch einen Besuch von Denkmalpflegern herauskam, handelt
es sich hierbei um ein Relief mit dem „Markuslöwen“, dieser hat seinen
Ursprung in Italien.
Der „Markuslöwe“
ist das Wappen und Wahrzeichen von Venedig.
Man recherchierte in alten Schlossunterlagen und
fand heraus, dass vermutlich Hans von Minkwitz, im Jahre 1517, als Begleiter
des sächs. Kurfürsten Friedrich dem Weisen, auf dessen Pilgerfahrt
ins heilige Land, dieses Marmorrelief als „Souvenir“ mitgebracht hat. Somit
waren dessen Herkunft und die Art und Weise, wie es auf das Schloss kam,
geklärt.
Die Familie von Minkwitz
besaß das Schloss von 1516 – 1584 und musste es wegen starker Verschuldung
an Wolfgang Graf von Barby verkaufen.
1910 wurde der Schlossinnenhof
völlig neu gestaltet von der Familie von Zimmermann (in Schloss Besitz
von 1892 – 1945), diese lies dabei das Marmorrelief dort einbauen.
Das Relief wurde zu DDR-Zeiten
aus der Mauer entfernt. Man stellte es schlichtweg auf eine alte Steinbank
im Arkadengang vom Schlossinnenhof - bloß warum?
Im Jahre 1994 wurde das
Relief von zukünftigen „Restauratoren im Handwerk“ an seinen originalen
Standort wiedereingebaut, wo es heute bei Führungen, die sonntags
um 15 Uhr stattfinden, gezeigt wird.
Ab Januar kommenden Jahres
beginnen die Führungen um 14 Uhr.
Dies ist natürlich
eine kleine Sensation, dass etwas Italienisches auf Schloss Trebsen zu
sehen ist.
Des weiteren gibt es
an der gegenüberliegenden Seite in der Einfassung des Bergfriedes
eine ebensolche Einbuchtung. In dieser befand sich auch eine aus Porphyr
geschaffene romanische Löwenfigur. Es wäre erfreulich wenn diese
Figur wieder an deren angestammten Platz zurück käme, um die
Symmetrie der Ansicht des Schlossinnenhofes wieder herzustellen.
Besuchen Sie das Schloss
Trebsen bei einen Ihrer nächsten Ausflüge mit, da können
Sie allerhand einzigartiges, anschauen, Zum Beispiel: Die Schlosskappelle
mit dem Zellengewölbe; den Rittersaal, der durch seine Nutzung als
Stuckateurwerkstatt einmalig ist und zur Zeit ein neues Projekt: „Das erste
Deutsche Stuckmuseum“.
Kathleen Kramer
Der hier abgebildete Markuslöwe
hält seine linke Vorderpfote auf ein Buch mit den Initialen PAX TIBI
MARCE Evangelista MEUS: zu deutsch „Frieden sei Dir Markus den Evangelisten“.
Foto: Schloss Trebsen
LVZ Muldental 3. Januar 2003